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Der erste Kontakt mit dem EK3:
David, der Vertriebsleiter von Horwin lädt die EK3 aus dem Kastenwagen und da steht sie. Eine Horwin, wie man sich es vorstellt. Die EK3 in rot vermittelt schon von der Optik einen sportlichen Auftritt. Ob die EK3 meiner Vorstellung entspricht ?
Allgemeiner Eindruck:
Nach einem Rundgang um das Fahrzeug fällt auf, dass die EK3 sehr ordentlich verbaut ist. Auch vom Platzangebot ist man nicht eingeschränkt. Hier finden sicher 2 Erwachsene ausreichend Platz. Nicht zu vergleichen mit den mickrigen NIU’s. Wo man bei einem erwachsenem Mann denkt, dass der das Fahrzeug erdrückt. Mir sowieso ein Rätsel warum die so gut verkauft werden, aber bitte.
Technik:
Also David bemühte sich sichtlich, doch ich wollte das Teil einfach fahren, denn was brauche ich irgendwelchen Schnick-Schnack, ich will Fahrspaß! Aber wer auf Tempomat, Retourgang, Fernsteuerung, Keyless-Go, Alarmanlage und anderen Spielereien steht, wird ordentlich bedient.
Probefahrt:
Endlich darf ich den E-Roller in Bewegung setzten. David hat mich mit Stufe 1 anfahren lassen. O.k. , wer braucht das, wenn ich einige tausend Euro hinblättern soll, muss das Teil ordentlich abgehen. Also aus meiner 30km/h Zone und sofort auf Stufe 3 geschaltet.
Wauh !!! Geht ja ordentlich von 0 auf 50km/h , leider bin ich noch im Ortsgebiet und muss mich noch etwas zurückhalten. Ortstafel und Vollgas, jetzt schiebt das Teil derart vorwärts, dass mir ein leichtes grinsen entgleitet. Also ich habe wirklich fast alles was erlaubt ist getestet, aber der EK3 gehört bestimmt zu den E-Rollern mit Spaßfaktor. Da gibt es nicht viele , Die NIU kann da gar nicht mithalten, eventuell die Bimie Grazie Sport, die einen ähnlichen Punch bietet. Daher ja auch die guten Verkaufszahlen.
Fahrwerk und Bremsen:
Nach einer wirklich kurzweiligen Beschleunigung auf knappe 90km/h kommt die erste schnelle Rechtskurve. Da macht sich das 14 Zoll Vorderrad gleich bemerkbar. Ordentlich umgelegt und nichts, kein pumpen oder Über.- oder gar Untersteuern. Auch die Unebenheiten werden fast mühelos geschluckt. Jetzt bin ich aber beeindruckt. Mit dieser Performance kenne ich eigentlich gar keinen alternativen E-Roller. Der Ecooter ist etwas weicher und fährt auch ganz brav, aber der EK3 verführt dich richtig zum Kurvenfahren, da geht es total linear dem Kurvenradius entlang. Leider endet die kurvige Strecke und ich muss wenden. Ordentlich in die Eisen, mal sehen was der EK3 damit anfängt. O.k. der EK3 bleibt neutral und lässt sich noch gut steuern, sehr gut ausbalanciert. Die Verzögerung ist gut, jedoch nicht störend und man hat ein gutes Gefühl, dass es ordentlich bremst.
Zu dieser Beschreibung möchte ich hinzufügen, dass ich seit 54 Jahren auf einspurigen Fahrzeugen herumflitze und wer mich kennt, weiß, dass ich einer Leiche kein gutes Zeugnis geben würde.
Ergometrie:
Also ich muss sagen, dass ich nicht das Gefühl verspürt habe irgendwie abartig auf dem EK3 zu sitzen, wie auf so manchem Produkt, dass ich jetzt nicht mehr erwähne. Auch denke ich, dass der Sozius noch ausreichend Platz hinter mir vorfinden würde. Nicht übergroß, aber ausreichen, so würde ich es beschreiben. Ähnlich dem Ecooter, der da ja schon gut gepunktet hat.
Antrieb:
Wir finden hier wie beim Ecooter einen Mittelmotor. Der ohne Übertreibung hier wesentlich mehr anschiebt. Einzig das doch etwas lautere Motorgeräusch fällt mir sofort auf und nimmt den EK3 das Sailing-Gefühl. Denn der Motor ist permanent anwesend. Einige wird das stören, andere werden es toll finden. Also werde ich da auch nichts dazu sagen. Klar ist, dass der Fußgänger dich kommen hören wird. Was ja nicht schlecht ist. Hier wird eine Kette für die Kraftübertragung an das Hinterrad eingesetzt. Denke, dass das die richtige Entscheidung ist, denn das Drehmoment vom EK3 ist bemerkenswert.
Reichweite:
In dem Probefahrzeug ist ein 2,9kWh Akku. Ich bin knappe 8 KM gefahren und das mit Stufe 3, das Display ist um 12% Akkuleistung gesunken. Während dieser 8 KM habe ich eine Steigung von 12% mit einer länge von knapp einem halben Kilometer mit Vollgas absolviert und bin jedes mal mit Vollgas angefahren. So gesehen hätte ich bei dieser unökonomischen Fahrweise eine Reichweite von ca. 60KM erreichen können. Also mit etwas weg vom Anschlag des Gasdrehgriffes scheinen hier mit einem Akku schon an die 70KM im Mischbetrieb möglich zu sein. Das werde ich noch veröffentlichen wenn ich meinen Vorführer habe und einen Reichweitentest absolviere. Wie gesagt, diese Angaben sind nur errechnet. Trotzdem scheint das Energiemanagement gut zu arbeiten. Eine Reichweite von über 100km mit eben zwei Akkus an Bord scheint absolut realistisch zu sein.
Ladegerät und Ladezeit:
Horwin spendiert hier serienmäßig einen 10A Lader. Was bei anderen Herstellern bei weitem nicht der Fall ist. Da werden 8-10A Lader schon als Schnelladegeräte verkauft. Also hier wird ein ordentlicher Lader zum Abrunden, des Gesamtpaketes beigelegt. Die Ladezeit ist hier leicht zu errechnen. Der Akku hat 40Ah, so beträgt die maximale Ladezeit bei 90% Entladung, sicherlich nicht viel mehr als 4 Stunden. Bei einem Akku, wohlgemerkt. Hat man Zwei Akku, also die Extended Range Variante, verdoppelt sich die Zeit. oder man kauft sich einen zweiten Lader, wer es braucht ?!
Absolut störend ist, dass der zweite Akku nach Verbrauch des ersten Akku manuell umgesteckt werden muss, als das hätte man schöner lösen können. Auch wenn es nur mit einer Relaisumschaltung ausgeführt wäre, würde das schon besser sein. Das ist beim Ecooter wesentlich besser umgesetzt. Meines Ermessens wurde da am falschem Platz gespart. Das ist nicht Stand der Technik. Obwohl das Mitführen von insgesamt fast 5,8kWh für einen Roller derzeit ungeschlagen ist.
Extras:
Auch hier wird alles als Original-Ersatzteil angeboten.
- Windschild
- Gummimatte
- Handyhalterung
- Gebäckbrücke
- Topcase
- Sturzhelm mit Horwin Logo (Weiß oder Schwarz)
Styling:
Der EK3 ist vom Styling dem Ecooter recht ähnlich. Wirkt jedoch durch den hinteren Fender und der etwas feineren Linienführung wesentlich sportlicher. Ich denke, dass Horwin genau das erzielen wollte. Was er sicher nicht ist, ein Nachbau einer Italienischen Rollermarke, da hat er schon einen klar erkennbaren Eigencharakter. Mir persönlich ist es nicht am wichtigsten, wie ein Roller aussieht. Wichtiger ist mir, dass er Fahrspaß vermittelt ! Der EK3 ist für meine objektive Wahrnehmung, ein recht gelungener E-Roller, der recht sportlich auftritt und sich auch so fährt.
Fazit:
Ich habe eigentlich keinen Punkt gefunden um den EK3 zu tadeln, abgesehen vom Akkumanagement, bzw. des fehlendem! Er liegt preislich etwas über der Bimie Grazie Sport, wohl bemerkt bei etwas weniger Reichweite, aber mit Tempomat, Keyless -Go und Alarmanlage ist er auch wesentlich besser ausgestattet. Was sicher ist, es ist ein E-Roller für Erwachsene, ob von der Ergometrie als auch vom Fahrgefühl !
Für Interessenten steht unser EK3 zur Probefahrt bereit. Bitte unbedingt Termin rechtzeitig telefonisch vereinbaren !