Definition: was sind ungefederte Massen
Eine einfache Antwort wäre, alles unterhalb der Federbeine !
Was bewirken ungefederte Massen:
Hier muss man nun etwas mehr ausholen. Also würde es keine Federung geben, wäre das gesamte Fahrzeug inkl. Besatzung die ungefederte Masse. Man würde bei unebener Fahrbahn ständig die Bodenhaftung verlieren. Das könnte so weit ausarten, dass man nicht mehr sicher unterwegs ist, da man nicht steuern kann. Das wäre natürlich der schlimmste Fall. Aber diese Definition trifft recht gut zu. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass wenig ungefederte Masse den Kontakt zur Fahrbahn besser herstellt. Das Fahrzeug liegt ruhiger auf der Fahrbahn und lässt sich sicherer fahren.
Wie reduziert man ungefederte Massen:
Das ist recht einfach. Der Hersteller trachtet danach weniger Gewicht unterhalb der Federn zu Platzieren. Das war z.Bsp. auch der Grund warum die Up-Side-Down Gabel ihren Siegeszug gefeiert hat. Auch die Einarmschwinge aus Alu war dieser Einsicht geschuldet. Um das Ergebnis, ungefederte Massen zu reduzieren, ist ein wesentlich höherer Kostenanteil der Bauteile notwendig. Aber das Ergebnis ist es allemal Wert !!!
Radnabenmotor:
Nun der Radnabenmotor ist natürlich nicht das Paradebeispiel für ungefederte Massen, jedoch hat er trotzdem irgendwo seine Berechtigung. Man reduziert die Herstellungskosten gewaltig, auf Kosten der Bodenhaftung. Jetzt zu sagen, dass diese Lösung schlecht ist, wäre auch falsch, denn obwohl die Masse groß ist, wird diese ja gefedert. Es ist eben eine nicht so gute Lösung, wenn man den Parameter Bodenhaftung als Maß heran zieht.
Wann bemerkt man den Unterschied von weniger ungefederter Masse:
Bei Fahrten auf fast ebener Fahrbahn hat der Radnabenmotor sogar etwas die Nase vorne, denn der Schwerpunkt wird extrem nach unten verlagert. Ist die Fahrbahn jedoch uneben, und das mit vielen aufeinanderfolgenden Bodenwellen, dann wirken die ungefederten Massen auf die Bodenhaftung und das Ganze wird spürbar unsicherer.
Fazit:
Beide Antriebssysteme haben ihre Berechtigung. Betreibt man das Fahrzeug nicht am Limit, wird man nicht viel Unterschied spüren. Wahrscheinlich reduziert man automatisch das Tempo, wenn man sich unwohl fühlt. Wer jedoch wirklich flott und sicher unterwegs sein will, der muss etwas tiefer in das Portmonee langen, denn ungefederte Massen können nur mit Mehrkosten reduziert werden !
Mein Rat:
Teste Fahrzeuge mit verschiedenen Systemen und stelle so fest, welches Antriebsystem für dich ausreichend ist. In den meisten Fällen wird es der günstigere Radnabenmotor sein. Bei Motorradfahrern, die mit ausgezeichneten Fahrwerken verwöhnt sind, könnte es wahrscheinlicher sein, dass sie diese Unruhe sofort empfinden und eventuell dem Zahnriemenantrieb bevorzugen.